Wien und Tirol

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Im September haben wir gleich zwei Mal Österreich besucht: Wien und Tirol. Wir haben in Wien und Tirol jeweils ein Wochenende verbracht mit Restaurants, Prater und Kultur in Wien und Berg, Kaiserschmarrn und Gaudi in Kitzbühel. Wien ist immer wieder eine schöne und aufregende Reise. Aus München kommend überrascht die wohlgeformte Schöneheit der Stadt in allen Ecken - fast allen Ecken, denn auf dem Weg zu unserer Unterkunft auf U-Bahn Linie U6 hat uns Wien neben der Schönheit der U-Bahn-Station Burggasse auch mit den brutalen quadratischen Betonklötzen des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien gezeigt, dass Wien auch anders kann. Zum Glück bleibt das Anders in Form von Betonklötzen in Wien eine Seltenheit, denn im Viertel unserer Unterkunft Alsergrund werden die Straßen wieder von kleinen Läden, Gemeindebauten, Straßenbahnen und schönen Häuserzeilen geschmückt. Für ein Abendessen hat sich das kleine italienische Restaurant Cocore angeboten. Eine knusprige Pizza, ein frischer Salat und ein Wein wie wir uns ihn gewünscht haben sind ein perfekter Start ins Wochenende. Auf einem anschließenden Spaziergang am späten Abend durch das Viertel sind wir auf das französische Café La Mercerie gestoßen, das gleich am nächsten Morgen unser Frühstückscafé werden sollte. Das Cafe Mary hat ebenfalls versucht auf sich aufmerksam zu machen. Stimmungsvolle Musik im kleinen Café mit den besten Hits aus dem Skizirkus Tirols haben eingeladen, einen Blick in das Café zu werfen, um zu verstehen, dass im Café Mary immer etwas geboten ist, für uns allerdings nicht heute, aber vielleicht morgen. Der Franz-Josef-Bahnhof und die dahinterliegende Universität wollen auf unserem fast schon nächtlichen Spaziergang noch einmal zeigen, dass auch Wien anders kann und noch einige weitere Betonklötze. Inzwischen haben wir so viele positive Eindrücke gesammelt, wodurch die spät abends entdeckten Betonklötze nicht weiter ins Gewicht fallen und uns auch nicht daran hindern auch in den letzten müden Minuten unseres Spaziergangs uns noch einmal den schönen Straßen Wiens hinzugeben.

Wien

Ein Tag in Wien muss in einem Café beginnen. Wien ist berühmt für seine Cafés in denen die Gemütlichkeit zu Hause ist. Es ist fast schon egal, ob es sich um das Café Alt Wien, das Café Jelinek oder das Café Kafka handelt. Die traditionellen Café Häuser vesprühen einen traditionellen Charm in denen die ausliegenden Zeitungen versprechen etwas mehr Zeit verbringen zu dürfen als es unbedingt notwendig ist um seinen Café zu trinken. Im Café Jelinek weist ein Schild mit Wiener Verbindlichkeit darauf hin, dass Gäste die keine Zeit mitbringen nicht erwünscht sind. Geschwindigkeit, Rastlosigkeit und Hetze sind hier sicher nicht zu Hause, dafür aber ein Café mit Schlagobers und Sachertorte. Die Wiener Cafés hatten Konsumdruck scheinbar noch nie notwendig. So überrascht es auch nicht, dass beim Einkaufen in einem Geschäft auf der Mariahilfer Straße die Wiener ohne Berührungsangst und ganz selbstverständlich die Touristen aus München fragen, ob die Bluse nicht doch eine Nummer zu klein ist. Es überrascht auch nicht, dass im Trafik beim Kauf eines Rubellos der Rubellosverkäufer noch einmal betont, dass man sich das Rubellos wirklich selber aussuchen kann. Am Ende ist hier jeder seines eigenen Glückes Schmied - kein Gewinn ist kein Gewinn - aber immerhin in Ruhe, mit Genuss und einer gewissen Verbindlichkeit. Unser Samstag in Wien hat also mit einem Café im französischen Café La Mercerie mit köstlichen Café und Baguette begonnen. In der Innenstadt haben wir uns bei Trzesniewski belegte Brote und Sekt gegönnt. Den Naschmarkt haben wir durchquert ohne zuzuschlagen. Im Café Jelinek gab es einen entspannten Moment der Ruhe mit Café und Kuchen bevor in die Mariahilf Straße ging. In der Mariahilf Straße gab es Rubellos und Einkaufen, bevor im Museumsquartier das Café und Restaurant des Dschungel Wiens auf uns gewartet hat. Auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft im Alsergrund haben uns über die Geschäfte in den umliegenden Straßen der Lerchenfelder Straße, Josefstädter Straße und Ottakringer Straße erfreut.

Wien

Westlich von der U-Bahn-Station Währinger Straße gibt es den unscheinbar schönen Kutschenmarkt. Neben einer Kirche und vielen an diesem Sonntag geschlossenen Marktständen bietet das Café Himmelblau ein Frühstück, das ansonsten an diesem Sonntagmorgen schwer zu finden ist. Die meisten Cafés sind an diesem Sonntag entweder geschlossen oder bieten ein Brunch an. Bei frischen herbstlichen aber doch noch recht milden Temperaturen entscheiden wir uns für einen Tisch außerhalb vor dem Café. Die Plätze im Café sind belegt, was selbstverständlich für das Café spricht. Der Filterkaffee tut gut, obwohl nicht klar ist, warum wir Filterkaffee bestellt haben. Nach einem Vorabend mit Kettenkarusel auf dem Prater und Konzert in der Arena Wien sind wir glücklich das Café Himmelblau gefunden zu haben. In einem regen Treiben kommen weitere junge und alte Gäste. Die Produkte sollen direkt von den Ständen des Kutschenmarktes kommen. Das wird so sein, anders kann es nicht sein, nicht umsonst ist das Frühstück so köstlich und so verdient. Mit der U-Bahn geht es anschließend nach Meidling - Freunde mit Freude besuchen. Wir laufen von der U-Bahn-Station Am Schöpfwerk neben an Supermärkten und Straßen vorbei. In der Ferne vom 5. Stockwerk locken die Hügel des Lainzer Tiergartens. Schönbrunn ist um die Ecke. Wir erhoffen das Grüne und die Ruhe der Parks und Wälder. Auf Tirol müssen wir noch eine Woche warten, bis dahin muss es auf dem Rückweg Richtung Stadt der Wiener Stadtpark und ein allerletzter Spaziergang durch die Wiener Innenstadt reichen. Am Westbahnhof wartet die Westbahn Richtung München.

Wien

Ein Wochenende später haben wir Kitzbühel in Tirol besucht. Von Kitzbühel selber haben wir nicht viel gesehen. Unmittelbar mit unserer Ankunft in Kitzbühlen haben wir den Hahnenkamm erwandert der insbesondere durch das jährlich stattfindende Hahnenkamm Rennen auf der Streif bekannt ist. Das Skirennen ist selbst an einem etwas kühlen und regnerischen Tag in Szene gesetzt. Zahlreiche Infotafeln und sogar Bildschirme erklären die verschiedenen Stellen des Skirennens. Da sind uns die Kühe von einem herrlichen Bauernhof direkt an der Wanderroute lieber. Auf dem Streif-Wanderweg wird das Hahnenkammrennen noch einmal in Form eines Art Abenteuerspielplatzes entlang eines Rundwanderweges in Szene gesetzt. Kitzbühel macht viel für das Image und für die kleinen und großen Touristen. Oben angekommen gibt es im Berghaus Tirol einen Kaiserschmarrn bevor wir wieder ins Tal wandern. Am nächsten Tag hat es Dauerregen und ich habe keine Lust das Haus zu verlassen obwohl ich weiß, dass die vermeintlich schlechten Tage manchmal die schöneren sind egal ob Wandern, Laufen oder Radfahren. Wir haben uns im Dauerregen also für das Kitzbüheler Horn entschieden. Wir schauen was geht und worauf wir Lust haben und gehen bis zum Alpenhaus Kitzbüheler Horn. Das Kitzbüheler Horn lassen wir doch aus - das Wetter ist zu schlecht und in der hohen Lage am Berg der Wind zu stark - mich entzückend die Hinweise auf einen Berglauf und ein Radrennen am Berg - das gefällt bevor es wieder ins Tal geht und an der Mittelstation der Seilbahn sich endlich die Sonne zeigt.

Kitzbuehel